Rezension: Deadly Class Vol. 1. Reagan Youth

Assassinenschule für Psychos

Die erste Erkenntnis, die man bei diesem Comic hat, ist in einen Akronym am Besten zusammengefasst: WTF?! In Deadly Class geht es um Marcus Lopez, dessen Eltern durch einen Unfall ums Leben gekommen sind und der seitdem auf der Straße lebt. Überraschenderweise landet auf eine Schule für Assassinen geschleppt wird und dort das Handwerk des Mordens lernen. Dabei will er nur einen Tod: Den Präsidenten Ronald Reagan.

Rick Remender erzählt gmeinsam mit Wes Craig eine Geschichte voller Gewalt, voller Psychopathen in dunklen und verstörend poetisch wirkenden Tönen. Wie ein Film spielt sich dieser Comic ab mit einer Erzählerstimme, die vor allem weiß wie finster die Welt sein kann. Gepaart mit knallharten Dialogen, die Tarantino Ehre machen würden, entwickelt sich eine Welt der Reaganperiode in den 80ern, die es in sich hat.

Gewalt trifft auf schillernde Farben

Diese dunkle Grundstimmung wirkt sich auch auf den Zeichenstil aus. Er hat fast schon etwas Altes, auch ein wenig unordentlich, aber fügt sich in die wunderbare Geschichte ein. Auch wenn er manchmal seine Schwächen hat und gerade Gesichtsausdrücke nicht immer von ihrer besten Seite kommen, braucht es diesen ungewöhnlichen Zeichenstil, der viel zur Stimmung des Comics beiträgt. Das einzigartige Arrangement der einzelnen Bilder verleiht „Deadly Class“ Besonderheit und sondert sich von der üblichen Aufteilung ab. Vor allem Lee Loughridge Colorationsarbeit ist der Wahnsinn. Hier lernt man erst wie sehr Farbgebung zu Stimmung beitragen kann. Egal, ob quietschgrelle Farben oder dunkle Szenen, hier hat Loughridge ganze Arbeit geleistet. Und die ist vor allem durchgedreht. Nicht nur sind es die Charaktere selbst, die auf ihre Weise menschlich sind und doch monströs wirken, sondern die ganze Welt scheint ein Ort, wo es um das Überleben geht, egal mit welchen Mitteln das sein muss.

Und so sind auch die Figuren. Nacktes Überleben zeichnet sie alle aus, auch wenn nicht jeder seine Fassade so halten kann wie er möchte. Hier zeigen sich Graustufen in den einzelen Persönlichkeiten, die trotz ihres Killerinstinktes noch menschlisch sind oder die Menschlichkeit vielleicht doch verloren haben? Genie und Wahnsinn gehen hier auf einer sehr schmalen Linie auch man weiß selbst nicht so ganz, was man von den ganzen Psychopathen halten soll. Allen voran der eigene Protagonist Marcus Lopez hat eine Vielschichtigkeit, die es noch zu erforschen gilt, aber einiges Interessantes und Verstörendes in sich trägt.

Brutalität der 80er

Die ein oder andere Szene hat es in sich und für zarte Gemüter ist „Deadly Class“ erst recht nichts. Im Auftakt zeigt sich schnell, wohin die Reise gehen wird und die wird vor allem brutal, verstörend und ohne Rücksicht auf Verluste. Das High-School-Setting, vor allem mit amüsanter Cliquenbildung, und die Assassinenkomponente bringen eine ungewöhnliche Kombination, die mit den 80ern eine interessante Mische gibt, die aber nicht immer zu 100% aufgeht.

Die Zeichnungen sind vielleicht mitunter einer der größten Schwächen des Comics. Nicht jeder wird sich damit anfreunden können, doch wer darüber hinwegsehen kann, wird einen interessanten Auftakt in eine Comicreihe finden, bei der man gespannt sein kann, was noch kommen mag.

Fazit

Wer über den Zeichenstil hinwegsehen kann, bekommt interessantes Storytelling einer Assassinenschule, die High-School-Wahnsinn mit Killerinstinkt auf die Spitze treibt. Brutal, durchgeknallt und dadurch sehr charmant.

Assassinenschule für Psychos Die erste Erkenntnis, die man bei diesem Comic hat, ist in einen Akronym am Besten zusammengefasst: WTF?! In Deadly Class geht es um Marcus Lopez, dessen Eltern durch einen Unfall ums Leben gekommen sind und der seitdem auf der Straße lebt. Überraschenderweise landet auf eine Schule für Assassinen geschleppt wird und dort…

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