Gastartikel: CBD – ein Buch mit sieben Siegeln?

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema CBD. Es ist ein Naturprodukt, das in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen ist, jedoch gibt es keine klaren, erlaubten Anwendungsgebiete. Ich selbst bin im Gesundheitswesen seit Jahrzehnten tätig und habe vor einigen Jahren angefangen, als Autorin für Gesundheit und Wohlbefinden Texte zu wichtigen Themenfeldern des Gesundheitssektors zu schreiben.

Es wird weder als Arzneimittel anerkannt noch als Nahrungsergänzungsmittel. Alle Hersteller und Anbieter bewegen sich in einer Grauzone. Vor allem CBD Öle sind in der Öffentlichkeit bekannt. Wer im Netz nach Anwendungsgebieten sucht, wird schnell fündig. Jedoch darf offiziell keiner Empfehlungen zur oralen Einnahme aussprechen – Cannabinoid haltige Produkte sind eigentlich nur zur äußeren Anwendung erlaubt.

Trotzdem macht eine Anwendung nur Sinn, wenn die CBD Öle unter die Zunge getropft werden. Anbieter sagen, das Öl wird ja nicht geschluckt, also verstoßen wir nicht gegen geltendes Recht. Das wird vom Gesetzgeber auch stillschweigend so hingenommen.

Wegen der unzähligen Erfolgsberichte bei diversen Erkrankungen durch Anwender versuchen immer mehr Menschen, das Öl als „Medikamentenersatz“ einzusetzen. Vor allem bei Schmerzen, Entzündungen, seelischen Verstimmungen und Schlafstörungen haben sich diese CBD Produkte inzwischen einen Namen gemacht.

Warum kann CBD helfen? Bei welchen Erkrankungen gibt es erfolgversprechende Studien? Diese und mehr Fragen beleuchte ich als Autorin für das Gesundheitswesen.

Warum kann CBD helfen?

Cannabinoide sind nicht nur ein Bestandteil der Hanfpflanze, sondern köpereigene Cannabinoide sorgen für Linderung bei Schmerzen, greifen in den Immunhaushalt ein und regulieren seelische Befindlichkeiten.

In den 1980igern entdeckte ein Wissenschaftler in den USA das Endocannabinoid System im menschlichen Körper.  Dieses Endocannabinoid System zieht durch das Nervensystem, die Organe, das Gehirn und findet sich im Immunsystem. Darüber agieren die körpereigenen Cannabinoide, Hormone und weitere Substanzen, die für Befindlichkeiten zuständig sind.

Dieser amerikanische Professor stellte fest, dass dieselben Rezeptoren, die die körpereigenen Stoffe weiterleiten, empfänglich für die CBD Anteile aus der Hanfpflanze sind. Das CBD kann an den Rezeptoren genau so andocken. Dadurch kann das CBD und die anderen Cannabinoide aus dem Hanf  eben auch gegen Entzündungen und Schmerzen wirken.

Besonders viele Rezeptoren gibt es im Verdauungstrakt, der ja bekannterweise auch die Stimmungslage steuern kann. Sprüche wie „Liebe geht durch den Magen“ oder „Das hat mir auf den Magen geschlagen“ sind jedermann bekannt.

Die Rezeptoren im Nervensystem und Gehirn steuern Schmerzen und neurologische Vorgänge. Setzt hier CBD an, können neurologische Erkrankungen und Schmerzen besonders gut beeinflusst werden.

Die entzündungshemmende Wirkung des CBD zeigt sich, wenn Erkrankungen wie Morbus Crohn, Rheuma oder andere verbessert werden können.

Hinzu kommt, dass bei Full Spectrum Produkten, noch viele andere Wirkstoffe enthalten sind.

 Dazu gehören Terpene, die hauptsächlich für Gerüche zuständig sind. In der Psychiatrie und Psychologie werden Hanföle, mit und ohne CBD schon seit langem in der Aromatherapie eingesetzt. Sie wirken mal anregend, mal beruhigend, mal appetitanregend und mal entzündungshemmend.

Flavonoide gestalten die mal mehr, mal weniger intensiven Farben in Pflanzen. Sie haben eine antioxidative Wirkung und können freie Radikale einfangen.

Aminosäuren, Mineralien, Fettsäuren, Vitamine und Spurenelemente tragen ihres dazu bei, dass CBD Produkte schon fast zu Superfoods gezählt werden.

Mangelhafte Studienlage

Den genauen Mechanismus, wie Cannabinoide wirken, weiß man noch nicht. Es gibt immer wieder Untersuchungen darüber, aber Studien sind noch nicht belastbar.  Die Patientenanzahl, die an solchen Studien teilgenommen hat, war zu gering und die Studien wurden teilweise nicht nach zugelassenen Kriterien durchgeführt.

Deshalb gibt es viele Ärzte, die der Meinung sind, dass CBD nicht wirkt oder nicht ausreichend untersucht ist, um Wechselwirkungen zu erkennen. Sie raten Patienten ab, Selbstversuche durchzuführen.

Das widerspricht den unzähligen Erfahrungsberichten über Verbesserung von Symptomen. Patienten probieren CBD Öle selbst aus, spielen mit der Dosis und der Tropfenmenge und setzen Medikamente ab. Und es funktioniert bei sehr vielen Menschen. Spätestens da stellt sich die Frage, warum Ärzte starke Medikamente mit vielen Nebenwirkungen verschreiben, jedoch das CBD, das die Patienten selbst bezahlen müssen, verteufeln.

Und es stellt sich die Frage, warum nicht belastbare Studien durchgeführt werden. Ein Schelm ist, wer die Arzneimittelindustrie dafür verantwortlich macht. Teure Medikamente sind lukrativer als Hanf in seiner Gesamtheit zu verwerten.

Dabei ist es egal, ob das frei verkäufliche CBD oder das verschreibungspflichtige THC angeschaut wird – die Forschungslage ist und bleibt mangelhaft. Randomisierte Studien, das heißt Doppelblindstudien sind sehr teuer und da Hanf ein Naturprodukt ist, können keine Patente angemeldet werden.

Nur bei Multipler Sklerose mit starken Spastiken und bei Krebserkrankungen zur Reduzierung von Begleiterscheinungen wird das Cannabis verschrieben. Ganz selten noch bei starken chronischen Schmerzen. Wobei das häufig ein nervenaufreibender Kampf mit den Krankenkassen bedeutet. Nicht alle sind bereit, die Kosten zu übernehmen. Eben wegen der fehlenden Studienlage.

Im Zuge der Diskussion über die Legalisierung von Cannabis, das heißt mit berauschenden THC Anteilen hoffe ich, dass Arzneimittelhersteller, Hersteller von Hanfprodukten und die Industrie wach werden und umfangreiche Studien finanzieren.

Bleibt dem Anwender nur übrig, selbst zu probieren. Und das auf der Basis von Erfahrungsberichten. Bei einigen Erkrankungen sind die Berichte sehr positiv, aber es gibt immer wieder Patienten, die von keiner oder wenig Wirkung berichten.

Welche Erkrankungen können mit CBD unterstützt werden?

Die besten Erfahrungen gibt es mit neurologischen Erkrankungen und psychischen Instabilitäten. Danach folgen Schmerzbehandlungen, Schlafstörungen und Verbesserung von Entzündungszeichen.

Neurologische und psychische Erkrankungen:

  • Multiple Sklerose
  • Psychosen
  • Parkinson
  • Depressionen
  • Burnout
  • Migräne
  • Schizophrenie
  • ADHS
  • Epilepsie
  • Angststörungen

Bei nahezu all dieser Erkrankungen gibt es Störungen im Gehirn. Sei es, dass Botenstoffe nicht mehr richtig produziert werden oder weitergeleitet werden. Bei manchen Erkrankungen liegen Entzündungen zugrunde. Oder die Reizweiterleitung von Nervenzelle zu Nervenzelle ist gestört. Hier kann CBD eingreifen.

Entzündliche und Schmerzerkrankungen

  • Colitis Ulcerosa
  • Morbus Crohn
  • Reizdarmsyndrom
  • Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür
  • Arthrose und Arthritis
  • Rheuma
  • Fibromyalgie
  • Sämtliche Wirbelsäulenerkrankungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Endometriose
  • Zahnschmerzen, Parodontose
  • Asthma
  • Neurodermitis
  • Psoriasis

Bei allen diesen Erkrankungen kann Cannabidiol sowohl gegen Entzündungen als auch gegen Schmerzen helfen. Und die daraus häufig folgenden psychischen Probleme werden auch gemildert.

Sonstige Erkrankungen oder Beschwerden

  • Bluthochdruck
  • Osteoporose
  • Krebs
  • COPD
  • Akne
  • Schlafstörungen
  • Essstörungen
  • Insektenstiche
  • Sonnenbrand
  • Rosazea

Das Allerwichtigste

Vor der Einnahme von CBD haltigen Produkten, vor allem wenn Medikamente im Spiel sind, muss unbedingt vorher ein Arzt konsultiert werden. Es könnte zu Wechselwirkungen kommen. Auf gar keinen Fall Medikamente eigenmächtig absetzen.

Wenn ich nun als Autorin für CBD die Stange breche, kommt das daher, dass es unglaublich viele Einsatzgebiete gibt.  Viele Erfahrungsberichte im Netz und eigene Erfahrungen haben mir aufgezeigt, dass CBD helfen kann. Nicht jedem, nicht bei jeder Erkrankung. Aber es ist alle Male besser, ein Naturprodukt zur Unterstützung des Körpers einzusetzen als ein künstlich hergestellte Nahrungsergänzungsmittel oder noch schlimmer als Medikamente, die immer Nebenwirkungen haben. Vor allem wenn keine Grunderkrankung vorliegt, sondern das CBD gegen kleinere Alltagsbeschwerden eingesetzt werden kann, ist es eine hervorragende Alternative aus der Natur.

Autorin: Alice Kilimann  https://texterin.info/

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema CBD. Es ist ein Naturprodukt, das in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen ist, jedoch gibt es keine klaren, erlaubten Anwendungsgebiete. Ich selbst bin im Gesundheitswesen seit Jahrzehnten tätig und habe vor einigen Jahren angefangen, als Autorin für Gesundheit und Wohlbefinden Texte zu wichtigen Themenfeldern des Gesundheitssektors…

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